„Dä Kleen“ lässt es sich nicht nehmen, nach dem Einkauf bei Spiros liebevoll die nachgereiste Tochter zu wecken. Maria überrascht uns zum Frühstück mit zwei großen Tellern in Honig schwimmender Loukoumades, die ruckzuck verputzt sind. Später bringt sie noch zwei warme Decken. Die Damen frieren des Nachts.
Die Fahrt zum Strand gestaltet sich schwierig. Vor’m albanischen Geldwäschehotel laden mit stoischer Gelassenheit einige Griechen ausgediente Kühltruhen auf einen LKW und blockieren unsere Weiterfahrt. Übrigens stinkt es dort noch immer ganz übel nach Fäkalien.
22 Grad am Strand, aber es weht ein frischer Wind. H γυναίκα μου hat ihre Lesebrille im Appartement vergessen und die Boje, die als Orientierung für ihre Schwimmstrecke dient, ist auch verschoben. Der Tag kann nur noch besser werden. Wird er auch, nachdem sie selbst und die nachgereiste Tochter es im kühlen Mittelmeer bis zur letzten Schwimmkugel an der „Bootseinfahrt“ geschafft haben. Und wieder zurück, klar.
Der Mittlere und die nachgereiste Tochter versuchen sich an „Logicals“ (rätseln auf hohem Niveau). Heraus kommt dabei u.a., dass wir uns heute nochmal in der Taverna beköstigen lassen.
Außerdem lernt „Dä Kleen“ Olivia und ihre Eltern kennen. Eine ukrainische Familie auf Korfu in Urlaub. Während in ihrer Heimat der Krieg mit einer von Putin verfügten Mobilmachung um eine weitere Stufe zu eskalieren droht.

Im hungrigen Übermut bestellen wir in der Taverna „Mon Amour“ den griechischen Salat, Tarama, Tsatsiki, Pitabread, Meze Onassis und Dolmadakia (gefüllte Weinblätter). Dazu Cola, Wasser, Rotwein und Bier.
Zum Hauptgang gibt es Mixed Grill und Pita/Gyros-Souflaki. Zwischendurch wird uns Katharina, die Enkelin des Chefs vorgestellt, die inzwischen 13 ist und uns immer irgendwie begleitet hat.
Es macht in den Restaurants und bei deren Betreibern mächtig Eindruck, dass nun unsere nächste Generation dieses Land und seine Gastlichkeit zu schätzen beginnt.
Als wir, nach süßen Trauben und Ouzo auf‘s Haus, aufbrechen wollen, ist die nachgereiste Tochter plötzlich verschwunden. Der Türmechanismus auf dem WC hat sich verhakt und entlässt sie erst nach einiger Zeit aus der misslichen Lage.
Für das üppige Essen zahlen wir 73,00€ und kippen auf dem Balkon beim Kartenspiel einige Ouzo zur Verdauung hinterher. Ob‘s daran liegt?: der Autor und bekennende Rommé-Kritiker gewinnt.