Freitag, 31. Mai

Unbeantwortet ist noch die Frage, was aus der mafiösen Baustelle geworden ist. Der geneigte Leser mag sich an die Blog-Einträge 2018 erinnern.

Nun, die Hotelanlage und der Appartement sind (fast) fertig. Die damals fast völlig zerstörte Zufahrtsstraße zu unserem Haus ist wiederhergestellt. Was auch immer man in Griechenland und Albanien darunter verstehen mag. Man hat ganz einfach Unmengen von Beton den Berg hinunter in die Löcher fließen lassen. Hier und da ragt auch ‚mal ein Rohr heraus und unter einem besonders „herausragenden“ Betonpfropfen vermuten wir eine tote Katze oder ähnliches.

Überhaupt scheint Beton den Asphalt im griechischen Straßenbau abzulösen. Vor uns stoppte am Montag ein Betonmischer, der Fahrer ging nach hinten an den Trichter, wo die Masse üblicherweise die Trommel verlässt, nahm mit beiden Händen eine XL-Portion Betonbrei ab und verteilte ihn in ein Schlagloch hinterm Lkw. Kurz mit den Händen glatt gezogen und weiter gefahren. Mit viel Glück ist der Beton hart bevor das erste Fahrzeug drüber fährt.

Gestern mussten vier Zu- und Abflüsse aus PVC von der einen in die andere Anlage quer über die Straße geführt werden: Fahrbahn 10 cm aufstemmen. Rohre rein, Beton drüber (in dieser Phase wir mit dem Auto drüber) und fertig.

Da würde auch Kühlwalda*, die mir immer freundlich zublinzelt, wenn ich Brot hole, nur mit dem Kopf schütteln, wenn sie es denn noch könnte.


Nach vier Tagen zum ersten Mal „so richtig“ am Strand.

Nach dem gestrigen trüben Tag zieht’s jetzt alle nach draußen.

Der Strandliegenoberaufseher und der ständig zwischen Strand und Poolbar pendelnde Typ vom ambulanten Beimirkannstduallesbestellen-Service weigern sich beharrlich, auf unser Touri-Griechisch zu reagieren. So radebrechen wir uns in Englisch durch den Tag. Zur Realsatire wird’s, als eine Deutsche ein Radler mit mehr Limo als Bier bestellen will.

Am Ende stellt sich heraus, dass die beiden Strandtypen aus Albanien kommen. Was sagt man denn dazu?

Nach stundenlanger Unentschlossenheit treffen wir die Entscheidung, in der Taverne „Nausika“ zu essen. Eine gute Wahl!

Der etwas schrullige und ständig verschmitzt lächelnde Chef ist ebenso authentisch wie sein Essen. Die Karte ist nebensächlich. Wer seinen Empfehlungen folgt, tut gut daran. Wir bekommen aufgetischt: griechischen Salat, die vorgeblich ersten Sardinen des Jahres, Tsatsiki, Eselswurst mit Gemüse, Schafskäse mit Paprika, die letzten drei Zucchini-Bällchen, danach noch frittierte Kalamari und -damit die gut rutschen- selbst angebauten Knoblauch und selbst gebrannten Ouzo (beides ultrascharf!)

Was soll man sagen? Es schmeckt toll!

Und die Mücken werden heute mein Bett im großen Bogen umfliegen.