Mittwoch, 5. Juni

Das hört sich zwar gut an, aber es bläst fast ununterbrochen ein Wind der Stärke 4. Und das wirft das Temperaturempfinden locker um 5 Grad zurück.

Der gestrige Abend hat NRW und meinem Heimatdorf schwere Unwetter beschert. Es wird von Tornados und Windhosen berichtet. Die spät entschlossene Tochter macht sich mit ihrer Clique heute um 6:00 Uhr auf in Richtung Nürburgring, wo übermorgen (!) das Festival beginnt. Man will halt einen guten Zeltplatz erwischen, der allen logistischen Erfordernissen genügt (Bier holen und so).

Die Musik im Hof der Villa Panorama ist eher folkloristisch. Die für das große Ereignis am Donnerstag eingeflogene Hochzeitsgesellschaft probt geschlossen den via IPhone eingespielten Sirtaki. Das sieht nicht nur recht albern aus, so mancher der Teilnehmenden fühlt sich offenbar auch so. Soweit das vom Balkon erkennbar ist.

Allen Winden zum Trotz geht’s an den Strand. Heute gibt es erstmals eine Quittung für Schirm ⛱ und Sonnenliegen.

Etliche Buchseiten später -der böig kühle Wind hat inzwischen Wolken vor die Sonne geblasen- schlendern wir zur Taverna Vales, wo es den besten Frappé am gesamten Strand gibt. Leider gibt es dafür die leckeren frittierten Tintenfischringe nicht mehr. Weil’s so süß übersetzt ist, entscheide ich mich für die Nummer 25:

War jetzt nicht sooo das kulinarische Highlight.

Als besonderes Ereignis bleibt festzuhalten, dass heute ein Auto der Müllabfuhr erscheint und die immer noch vorhandenen Schandflecke -z.B. direkt an der Hauptstraße gegenüber der Kirche von Agios Georgios- zumindest vorübergehend beseitigt. Das Umdenken bezüglich der Müllproblematik fällt den Griechen unsagbar schwer. Erst wenn es weh tut, weil wegen des Drecks und des Gestanks keine Touristen mehr kommen, wird vielleicht auch der Grieche wach (sorry, das musste mal raus).

Im „Nausikos“ rattert Arsenis wieder seine Empfehlungen für die Vorspeisen runter. Man hat den Eindruck, dass es vollkommen egal ist, ob man seinen Vorschlägen zustimmt oder nicht: er komponiert das Ganze ohnehin nach eigenem Gutdünken. Und das wird dann aufgefahren:

Jede einzelne Kreation: lecker! Danach ist man gesättigt. Und wenn Arsenis dann auch noch seine Hauptspeisen anpreist, fällt es schwer, seine Vorschläge zurückzuweisen.

Über dem Bergrücken von Afionas steht der Mond als schmale Sichel.

Kaum, dass wir auf dem Balkon sitzen, fällt in der gesamten Bucht der Strom aus. Nur noch der Mond und ein Sternenmeer über uns. Unheimlich fast. Nach fünf Minuten gehen alle Lichter wieder an. Schade eigentlich.

Rommé: Sieg!