Kaum zu glauben. Lang ersehnt und dann doch plötzlich steht der Urlaub vor der Tür.
2021: Das Jahr der Nichtschwimmer, der Flutkatastrophen in NRW und Rheinland-Pfalz, der großen Waldbrände in Griechenland und des Merkel-Abschieds.
Im Bundestagswahlkampf kämpfen Laschet, Scholz und Baerbock um die Wählergunst. In Afghanistan herrschen wieder die Taliban und Olympia hat unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Gladbach dümpelt nach dem Wechsel Hütter/Rose im unteren Tabellendrittel herum und auf der Kanareninsel Palma ist ein Vulkan ausgebrochen.
Corona gibt es immer noch, aber viele sind geimpft und das Reisen ist wieder selbstverständlicher geworden. Die Hälfte des Köln-Bonner Flughafens ist, Pandemie bedingt, noch stillgelegt. Am Start vor allem Eurowings und RyanAir.
Diesmal geht’s erst mittags los. Schock auf der Anreise: Madame hat ihr Cortison-Spray vergessen. Ausgerechnet! Vielleicht geht ja was in der Airport-Apotheke. Aber die ist völlig leer geräumt. Wird schon klappen!
Das Auto muss die nächsten Nächte im Parkhaus 3 schlafen. 100 € für 11 Tage. Einchecken geht nur auf Abstand, mit Maske und unter Vorlage von Personalausweis, Bordkarte, Impftestat und Einreiseformular, kurz PLF. Trotzdem geht’s relativ schnell. Auch der Ausfall des Monitors an der Sicherheitsschleuse, kurz bevor wir dran sind, hält uns nicht wirklich auf.
Was auffällt: fast das gesamte Personal wirkt gestresst und demotiviert. Kein „Guten Flug!“. Kein „Schönen Urlaub!“. Im Flieger (einige Plätze sind noch frei) keine Begrüßung aus dem Cockpit, keine Infos zu Flugzeit, Flugstrecke, Wetter. Stattdessen in Kaffeefahrt-Manier Verkauf von Essen, Getränken, Parfüms und Rubbellosen. Als Zahlungsmittel akzeptiert werden nur Kreditkarten. Nicht mehr lange und sie nehmen auch noch Rheumadecken und Kochtopfsets ins Sortiment.

Pünktlich um 14:20 starten, um 17:35 landen wir. Unsere Reisetaschen kommen als erste auf dem Gepäckband angewackelt. Giannis von der Autovermietung steht schon in den Startlöchern. Er kriegt ein Borussia-Shirt von uns. Als kleine Anerkennung dafür, dass er doch noch ein Auto organisieren konnte, nachdem es der Autor verbaselt hatte, die Reservierung im Frühjahr zu bestätigen. Wir zahlen für einen schönen Corsa 500,00 € für 16 Tage (die nachkommende Tochter übernimmt ihn, wenn wir heimfliegen).

Erster Eindruck: ganz schön viel los hier, Maria und Tommy erwarten uns am Haus. Die hochschwangere Angela grüßt von Korfu-Stadt aus per SMS. Im Brouklis hat uns Dimitris einen Tisch frei gehalten, obwohl es proppenvoll ist. Sein Sohn -mittlerweile auch schon 14- arbeitet in der Küche. Flasche Wasser, 2 Korfu-Bier, ein Teller Sardinen, eine Meze-Vorspeisenplatte und eine Lammkeule zum Preis von 34,00 €. Und lecker war‘s auch noch.