Es ist zwar etwas bewölkt, aber der Strand ruft trotzdem. Mittlerweile wird mir der Frappé schon ungefragt gebracht. Und bei den Strand-Snacks scheint man jetzt immer noch ein bisschen draufzupacken, wenn’s für den langen Deutschen ist.
Mit gesunder Ernährung hat das hier allerdings wenig zu tun:
Agios Georgios ist ein Ort mit einer ganz besonderen Geschichte. Irgendwann zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind viele Fischer nach Alaska ausgewandert, um dort ihr Glück zu suchen. Zurückgekehrt, wurde von Ihnen der Tourismus als Geschäftsmodell entdeckt und zunächst behutsam aufgebaut. Alternativ und ökologisch sollte er sein und er fand vor allem bei Deutschen großen Anklang.
Inzwischen ist -nicht zuletzt wegen der verbesserten Infrastruktur- die Zahl der Urlaubenden spürbar gestiegen; vom Massentourismus dürfte die Bucht aber wohl verschont bleiben. Dafür gibt es viel zu wenig „Drumherum“. Nachtclubs, Diskotheken, Bars oder eine Flaniermeile sucht man hier vergebens. Es gibt nur wenige Hotels oder Appartementanlagen mit größeren Bettenzahlen. Auch das Freizeitangebot ist überschaubar: eine Bowlingbahn, Auto- und Rollerverleih, ein wenig Wassersport (je nach Saison Segeln, Surfen, Tauchen, Paragliding, Wasserski, Bootsverleih).
Landschaftlich ist es ein Traum. Hufeisenförmig säumt die Bucht im Nordwesten ein breiter, drei Kilometer langer Sandstrand. Das Wasser ist kristallklar und schillert von Blau bis Türkis. Meist ist es einige Grade kälter als in den benachbarten Buchten. Im südlichen Teil geht es sachte abfallend über Sand ins Meer. Im nördlichen dagegen geht es nach wenigen Metern Kieselsteinen steil hinab. Hier kommen vor allem Schnorchler auf ihre Kosten.
Überwiegend trifft man Deutsch sprechende Menschen. Viele Familien. In den Läden und Restaurants spricht man überall Englisch.
Richtig voll wird es hier nie. Einige Stammgäste, viele Tagestouristen, die auf Ihrer Auto-, Roller-, Rad- oder Wandertour hier einen Zwischenstopp einlegen. Es gibt „bewirtschaftete“ Abschnitte mit Sonnenschirmen und Liegen, aber daneben auch ganz viel freie Fläche, um ungestört zu sein. Zur nächsten Restauration ist es von nirgendwo weit.
Agios Georgios hat ein angenehmes Klima. Ein leichter Wind sorgt oft auch im Hochsommer für angenehm erträgliche Temperaturen.
Auf einem Bergrücken oberhalb der Bucht von Ag. Georgios/Pagi liegt das Bergdorf Afionas, das oft als das schönste Dorf von Korfu bezeichnet wird. Das malerische, noch ursprungliche Dorf mit den vielen weißen Häusern, den verwinkelten Gassen und zahlreichen Blumen ist ein beliebtes Ziel, um am Abend den Sonnenuntergang zu betrachten und bei herrlichen Ausblicken in mehreren Tavernen die Spezialitäten der griechischen Küche zu genießen.

Von Afionas aus führt ein Wanderweg steil hinunter zu der idyllisch gelegenen „Zwillingsbucht“, dem Porto Timoni, dessen zwei kleine Sandstrände mit kristallklarem Wasser zum Baden und Schnorcheln einladen. Diese schöne Bucht ist auch mit Booten von Agios Georgios aus zu erreichen.
Diese zwei sich gegenüberliegenden einsamen Sandbuchten befinden sich am äußersten rechten Ende der Agios Georgios-Bucht, wo die steil abfallende Landzunge nur 30 Meter breit ist. Einer der beiden Strände dieser Doppelbucht, die auch Schmetterlingsbucht genannt wird, gehört bereits zur Nachbarbucht Arillas. Dort ist auch ein kleiner natürlicher Hafen – der Porto Timoni heißt. Per Auto kommt man nicht in dieses unberührte Kleinod. Entweder geht man zu Fuß (der Pfad führt von der Taverne „Porto Timoni“ in Afionas ab- und wieder aufwärts) oder man lässt sich von einem Bootstaxi bringen und /oder abholen. Über einen Pfad gelangt man von dort aus auch zu einem kleinen uralten Kapellchen.