„Ein weiteres Lügen-Wochenende“ titeln die Medien in Deutschland, nachdem sich der U.S.-Präsident Trump wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus begeben und sein Leibarzt danach die Presse angelogen hatte und Trump schließlich aus der Klinik in einem Geländewagen zu wartenden Fans gefahren worden war.
Das stört uns alles nicht. Eher schon das Wetter hier. Es stürmt die ganze Nacht ohne Unterlass, dass sich die Bäume biegen. Dabei ist es noch unfassbar warm.
Nach dem Frühstück zum Strand. Die Sonne strahlt, aber die Böen sind heftig. Sand steckt in jeder Pore und in jeder Locke (sofern man welche hat). Als es am frühen Nachmittag dann auch noch zu regnen beginnt, ergreifen wir die Flucht und schlürfen unseren ersten Frappé an der Strandbar.

Auf dem Rückweg tauschen wir dann im Supermarkt noch die irrtümlich erworbene Haarspülung gegen Shampoo aus und entscheiden demokratisch, wohin es heute Abend zum Essen gehen soll.
Erst einmal nach Ag Stefanos, der Geburtsstätte unserer Korfu-Liebe. Tote Hose dort. Vieles bereits dicht. Unter anderem das große „Little Prince“ (Hotel und Restaurant). Im „Maria‘s“ großes Wiedersehens-Hallo. Statt Lutscher gibt’s die Postkarten von Marias Schwester geschenkt.
Anschließend nach Kavvadades zum „Mon Amour“. Eine immer noch authentische Taverne. Im Eingangsbereich ein großer Tisch mit Desinfektionsmitteln, Tüchern und sogar Masken. Ich bestelle Lamm vom Spieß und als Vorspeise Salat, Taramas, Tsatsiki, Pitabrot. Der Tisch ist voll und ich genieße es. Hinterher gibt’s Obst und Ouzo auf‘s Haus. Für drei Personen zahle ich inklusive Getränke 32,00 Euro.
Kurze Zwischenbemerkung: inzwischen haben wir schon einige vom Tourismus abhängige Wirte, Händler und Vermieter gesprochen. Niemand darunter, der in der Krise verzweifeln würde. Ja, die sonst üblichen Einnahmen bis Mitte/Ende Juli fehlen komplett. Dann bis Ende September in etwa Normalniveau und anschließend bis heute stetiger Abschwung. Ja, und viele beenden die Saison früher als üblich. Aber sie wollen kein Mitleid, kommen mit staatlicher Unterstützung noch mit einem blauen Auge aus der Saison 2020 heraus. Etablierte Betriebe haben kaum Probleme, zu überleben. Es werde, so die Erwartungen, eine Bereinigung der Touristik-Industrie geben. Auf der Strecke bleiben die Saisonkräfte, die „windigen“ Händler und die (steuer-) frei schaffenden Betriebe. Das durchaus vorhandene Klagen hat -vielleicht weil man in Griechenland wirtschaftlich schon ganz anderes hat ertragen und meistern müssen-einen ganz anderen Unterton als in Deutschland.
Zum Abschluss des Tages eine Runde „Phase 10“ gespielt. Wegen Sturms drinnen und ohne die vermutlich Richtung Albanien fliegende rote 11.
Es stürmt und schüttet dann stundenlang auf das heftigste.