Die Sache mit Corona
Die 7-Tage-Inzidenz liegt niedriger als in Deutschland. Im Gesundheitswesen gilt für alle Beschäftigten Impfpflicht. Mehr als 70 Pfleger*innen und Ärzt*innen wurde deswegen allein im Krankenhaus Korfu gekündigt. In Innenräumen von Läden und Restaurants gilt Maskenpflicht. In großen Supermärkten ist die Zahl der Kunden beschränkt. Da sich das Leben überwiegend im Freien abspielt, herrscht allerdings auch eine gewisse Großzügigkeit bei der Auslegung der Regeln.
Für Geimpfte und Genesene geht‘s problemlos rein und raus ins Land. Dazu das PLF-Formular mit seinem (vereinfachten) QR-Code und stichprobenartigen Tests am Flughafen in Korfu. Nicht-Geimpfte müssen sich sowohl bei der Einreise nach Korfu als auch nach Deutschland testen lassen.
Bemerkenswert: Auf der ganzen Insel ist trotz Nachsaison kein Mietwagen mehr zu haben und Taxen vor allem ab/zum Flughafen sind ausgebucht, weil die Passagiere den ÖPNV und die Transferbusse der Pauschalveranstalter meiden.
Die Sache mit dem Abräumen
Nun gibt es da einen Deutschen, der direkt am Meer in den Steilhang oberhalb des Küstensträßchens hinein ein Häuschen bauen möchte. Dazu muss erstmal viel vom Steilhang weggebaggert werden, um denselben mit einer Mauer zu sichern und eine genügend große, ebene Grundfläche zu schaffen. Das bedeutet viel Abraum, sehr viel Abraum sogar. Da kommen etliche Lkw-Ladungen zusammen. Die jetzt quer über die Insel zu karren wäre viel zu kostspielig und zu langwierig. Ein Großteil wird daher mitten im Ort auf einer verwilderten Brachfläche verteilt und planiert. Hunderte Quadratmeter mit üppigem Schilfbestand sind jetzt weg. Mitsamt der bis dato darin wohnenden tierischen Bewohner. Sieht richtig ordentlich aus. Hat was deutsches. Wie ein Riesenparkplatz, auf dem nur noch der Asphalt fehlt.
Aber ein Rest Abraum war noch übrig. Mit dem hat man mitten in der Nacht unmittelbar vor unserer Ferienunterkunft einen Olivenhain im wahrsten Sinne des Wortes platt gemacht. Der hinzu gerufenen Polizei erklärte der Unternehmer, dass dies in Absprache mit der in Athen lebenden Grundstücksbesitzerin passiere. Die allerdings wusste von nichts, wie ein kurzer Anruf ergab. Resultat: Kurzes Schulterzucken beim Unternehmer, Abrücken der Polizei, weiteres Abkippen durch den Unternehmer, aufgeregte Nachbarn und eine verschandelte Landschaft. Kurz: vollendete Tatsachen. Konsequenzen: vermutlich keine. Bestenfalls ein paar Rechtsanwälte, die an einer möglichen gerichtlichen Auseinandersetzung gut verdienen werden.
Unterm Strich bleiben ein Neubau an einem ansonsten kaum bebauten Küstenabschnitt, zerstörte nicht wiederherstellbare Lebensräume und der Verdacht, dass ganz viele Augen gegen ganz viel Geld zugedrückt wurden.

Die Sache mit der Straße
Mittlerweile sind wir im 3. Jahr der von der albanischen Mafia zerstörten Zufahrtsstraße zu „unserem“ Haus. Die erwartete bzw. befürchtete Unbefahrkeit ist dank einiger Schubkarren Splitt und Beton bisher verhindert worden. Schäden an Fahrwerken, Reifen oder Auspuffrohren sind trotzdem an der Tagesordnung.
Griechisch skandalös dabei: ca. 60 Anwohner haben bereits im Februar eine Resolution an die Verwaltung in Acharavi unterzeichnet, man möge den Verantwortlichen endlich die Instandsetzung aufs Auge drücken oder sie selbst durchführen. Ergebnis: bis heute hat die Verwaltung noch nicht einmal den Eingang des Schreibens bestätigt.
Die Sache mit der Geruchsbelästigung
Auch zum immer noch existierenden Entsorgungsproblem der albanischen Hotelanlage schweigt die Verwaltung. Dabei stinkt es im Wortsinn zum Himmel, wenn die offenbar ungeklärten Touri-Fäkalien wohin auch immer (vermutlich im Olivenhain) zum Versickern entsorgt werden.
Angesichts solch skandalöser Untätigkeit liegt der Verdacht nicht gern, dass irgend jemand entweder großen Druck ausübt oder mir großen Summen schmiert.
Die Sache mit den Fehlgeleiteten
Immer wieder passiert es, dass Ortsfremde auf ihrem Weg nach Pronilas, Krini oder „Fishermans Cabin“ von ihren Navigationssystemen in „unsere“ Zufahrtsstraße dirigiert werden. Blöd, weil das im wahrsten Sinne des Wortes eine Sackgasse ist (darf man eine nur für den Anliegerverkehr bestimmte Straße, die nur von einem Ende her zugänglich ist. überhaupt noch so nennen? Die griechische Bezeichnung αδιέξοδο gefällte mir da schon besser. Zugegeben, ziemlich frei übersetzt heißt das in etwa: „Hier wieder raus? Kannst Du vergessen!“ Und genau das mussten zwei Briten schmerzlich erfahren, die -schon im steilen Olivenhain angekommen- zu wenden versuchten und rückwärts in die Tiefe stürzten. Zum Glück nur mit Schäden für ihr Auto. Kurzum: es herrscht dringender Handlungsbedarf.
Reaktion der Verwaltung: sie ließ am Ende der Straße, schon im erwähnten Olivenhain, einen Holzbalken quer zur Fahrtrichtung herniedergehen.
Die Sache mit dem Müll
Was jahrelang ein großes Ärgernis war, ist offenbar -zumindest im Norden der Insel- gelöst. Keine Müllberge mehr am Straßenrand. Es gibt Mülltrennung und Wertstoffhöfe. Nicht „von oben“ verfügt, sondern von den vom Tourismus abhängigen Gemeinden selbst organisiert. Was nicht wiederverwertbar ist, wird auf dem Festland verbrannt.
Die Sache mit der Energiewende
Seit es entsprechende Zuschüsse gibt, werden Neubauten vernünftig gedämmt und isoliert. Überall sieht man Anlagenzur Stromgewinnung oder Warmwassererzeugung auf Grundstücken und Dächern.
Trotzdem: In allen Ortschaften brennt nachts die Straßen- und Außenbeleuchtung ununterbrochen. Damit die Fischerboote zurückfinden? Oder die Insel ununterbrochen auch von der ISS aus zu sehen ist?