Die Straße hoch zu unserer Residenz ist eigentlich nur noch mit einem Allrad angetriebenen Geländewagen zu bewältigen. Nach der Fertigstellung der neuen Hotelanlage durch die albanische Mafia, hat es dieselbe doch tatsächlich versäumt, den zu einer Baustraße degradierten Zufahrtsweg wieder instand zu setzen. Jedesmal, wenn ein Betonmischer noch ein paar Reste in der Trommel hatte, wurden die offenbar ausgekippt und der Weg damit zur Testrecke für Suffs ausgestaltet. Mehrmals sind wir mit unserem Hyuandai (140 € für 7 Tage) dermaßen hart aufgesetzt, dass wir schon fürchteten, uns den Unterboden aufzuschlitzen.

Am Strand: Kaum noch Liegen- und Sonnenschirm-Vermietung. Kein Service am Liegestuhl. Kein Frappé oder Club-Sandwich on the beach. Trostlos!
Abends zu Dimitris nach Arillas. Riesige Wiedersehensfreude. Neu auf der nicht existierenden Karte: Dorade vom Grill. Sagenhaft! Und am besten: es ist warm, über 20 Grad und wir können draußen unter Weintrauben sitzen. Kolokithokeftedes (Zucchini-Bällchen), Tsatsiki, Saganaki, Taramas und frische Sardinen. Gott, wie hab ich das vermisst.
Es stürmte dann später so sehr, dass es uns die Karten von „Phase 10“ glatt vom Balkon geweht hat.
Heute sind wir bei unseren Gastgebern zum Essen eingeladen. Um 15:00 Uhr (!). Die Tagesplanung ist damit ad acta und die Wochenplanung unserer Tavernenbesuche auch.
Schon um acht in der Früh klopft uns Maria aus dem Bett und bringt frisch zubereitete, noch heiße, in Öl ausgebackene und in Honig ertränkte Krapfen vorbei. „Für ein gutes Frühstück.“ Weitere Zutaten gehe ich im Supermarket einkaufen, wo mich Inhaber Spiro mit Tränen in den Augen -allen Corona-Regeln zuwider- in die Arme schließt, mir stolz von der Geburt seines Töchterchens berichtet und ich ihm von meinem Enkel erzähle.
Irgendwie alles Familie hier.
Das Essen, zum ersten Mal drinnen, ist wie üblich opulent, leicht fleischlastig und in der Menge ca. 500 Gramm jenseits des Sättigungsgrades. Aber man ist ja ein höflicher Gast. Nicht Verzehrtes nehmen wir in Alufolie verpackt mit.
Den Tag lassen wir dann im stylischen Garten des „Butterfly“ ausklingen. Zu Beginn regnet es kurz; aber am Ende erscheint Frau Luna am Horizont und wir reflektieren angeregt 20 Jahre Urlaub auf Korfu. Dabei lassen wir uns auch nicht durch die eher uninspirierten Cocktails die gute Laune verderben.
