Heut‘ geht es also wieder los. Times had changed. Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Rezession, der Zusammenbruch des Weltklimas, kein Ende der Corona-Wellen. So hatte ich mir mein Rentner-Dasein -seit 1.1.22- eigentlich nicht vorgestellt. Urlaub gaukelt da ein wenig Normalität vor. Abschalten, den Kopf frei kriegen, das Mediale außen vor lassen und sich am Blick auf das Schöne ergötzen.
Korfu, wir haben uns nach Dir gesehnt.
Mal schau’n, wie’s wird. 2022 bleibt alles anders. Viel Routine nach all den Jahren. Aber es wartet auch viel Neues. Aus dem ursprünglich gebuchten Zweipersonenaufenthalt (inkl. griechisch-orthodoxer Taufespäter mehr) ist eine Familiengruppenreise geworden. Erst hat sich solo „die Kleine“ in die Unternehmung eingeloggt und dann folgten „der Mittlere“ mit Frau und Kind. Letztere sind schon am Mittwoch geflogen. Wegen der chronisch-chaotischen Zustände am DUS – Airport vorabends eingecheckt und trotzdem erst mit anderthalbstündiger Verspätung gestartet.
Wegen Queen Elisabeths Beerdigung (am kommenden Montag) wollten wir noch kurzfristig absagen bzw. verschieben. Aber nachdem wir nicht zum Beerdigungskaffee eingeladen wurden…
Auch wir waren schon gestern Abend zum Einchecken am Flughafen. Fliegen trotz Corona: das passt wieder! Keine Nachweise mehr, keine Impfstatusabfragen, keine Online-Einreiseformulare, keine Masken am Airport.
Heute nur noch Auto abstellen, durch die Sicherheitskontrolle, Boarding und der Urlaub fängt an.
So jedenfalls der Plan…
Dann finden wir erstmal das Parkhaus (P9) nicht. 8. Etage in der Mietwagenzentrale. Zufahrt über eine schwindelerregende „Spindel“ mit irritierender Verkehrsführung. Anschließend das Chaos in der Abfertigungshalle. Es verfestigt sich der Verdacht, dass die mediale Panikmache die Verhältnisse dramatisch beeinflusst. Zwar sollen bis acht Uhr nur 11 Flieger abheben, aber anwesend sind, schätze ich, die Passagiere des kompletten Samstags. Jeder in Angst, seinen Flug zu verpassen.
Wir kommen (fast) ohne Probleme durch. Nur das Deo der γυναίκα μου* (undeklariert im Handgepäck) steht zunächst unter Pfefferspray-Verdacht. Im Flieger begrüßt uns die Chefstewardess „an Bord der Boeing 757-300, dem weltweit größten Passagierflugzeug mit nur einem (Mittel-)Gang. Was dieser Umstand für Folgen haben sollte, kann da noch niemand ahnen.
Die Kurzfassung: wir landen statt Samstag, 09:20 Uhr erst am Sonntag, 10:15 Uhr auf Korfu.
*γυναίκα μου [jineka mu].; griechisch: meine Frau